Klimaschutz und Nachhaltigkeit haben sich endlich auf den Agenden zentraler Organe festgebissen – in Wirtschaft, Medien und Politik. Doch auch im Bewusstsein vieler Menschen ist das Thema verankert. Und so natürlich auch bei uns. Aber wie werden wir als Unternehmen unserer Verantwortung für die Umwelt gerecht? Wie schaffen wir es, Nachhaltigkeit nicht nur zu kommunizieren, sondern zu leben? Diese Fragen beschäftigen uns bei IAN schon lange – und haben uns nun sogar bis nach Indien geführt.

35.582 Kilogramm CO2 stoßen wir als Agentur pro Jahr aus – und damit so viel, wie etwa drei Bundesbürger:innen. Ähnlich hohe Emissionen würden wir erzeugen, wenn wir die Reise von unserem Münchner Büro zum Berliner Standort jedes Jahr 270 Mal mit dem Flugzeug statt mit der Bahn antreten würden – oder uns 3000 Kilogramm Rindfleisch zum persönlichen Genuss auf die Waage packen. Davon sind wir dank dem Engagement und Umweltbewusstsein unserer Mitarbeiter:innen weit entfernt. So haben wir in unserem Team einen Vegetarier:innenanteil von fast 50 Prozent. Außerdem legen unsere Mitarbeitenden nicht nur die Strecke zwischen den Standorten, sondern auch den täglichen Weg zur Arbeit mit überwältigender Mehrheit klimafreundlich per Fahrrad, ÖPNV oder zu Fuß zurück. 

Visual zeigt den CO2 Verbrauch für einen Flug von Berlin nach München

Entscheidend, um als Unternehmen umweltfreundlich zu sein, ist außerdem der anfallende Abfall. Wie jede:r Einzelne dafür sorgen kann, weniger Müll zu produzieren, machen einige Mitarbeitenden beim täglichen Mittagessen vor: Wenn eine Gruppe junger Menschen mit Porzellantellern statt Alu-Schalen durch die Augustenstraße läuft, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie bei In A Nutshell arbeiten. 

Und dennoch: Unsere elektronischen Geräte, die Heizung und der agenturinterne Energieverbrauch verursachen diese erhebliche Menge an Treibhausgasen – obwohl wir in allen unseren Büros mit Ökostrom versorgt sind und ausschließlich LED oder Energiesparlampen nutzen.

Von Wasserfiltern, Kochöfen und Solarlampen

Wir bei In A Nutshell sehen hier also noch jede Menge Verbesserungsbedarf. In unserem letzten Corporate-Identity-Workshop, an dem nahezu alle Mitarbeitenden aktiv teilnahmen, haben wir deswegen darüber nachgedacht, wie wir Klima- und Umweltschutz neu denken und verstärkt in den Vordergrund rücken können. Nachhaltigkeit definierten wir dabei als einen der zentralen Werte, den wir als Unternehmen und als Gemeinschaft mit maximalem Engagement verfolgen möchten.

Dem sind nun Taten gefolgt: Seit Februar diesen Jahres arbeiten wir mit ClimatePartner zusammen – einer Umweltberatung, die die CO2-Bilanz von Unternehmen berechnet, Unterstützung bei der Reduktion von Emissionen anbietet und mit Kompensationszahlungen Klimaschutz-Projekte in allen Teilen der Welt finanziert. Konkret sind das der Ausbau von erneuerbaren Energien, die Förderung von sauberem Trinkwasser, Aufforstung und viele weitere Initiativen, die den Anspruch haben, neben dem Klimaschutz auch den Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung zugute zu kommen.

Visual zeigt den CO2 Verbrauch für den Verzehr von Rindfleisch

In Indien beispielsweise kochen über 700 Millionen Menschen jeden Tag über offenem Feuer. Auch wenn dies seit Jahrhunderten so praktiziert wird, ist es gesundheitsschädlich und verursacht vermeidbare CO2-Emissionen. Mit unseren Kompensationszahlungen fördert ClimatePartner daher die Vergabe von Mikrokrediten, von denen sich Verbraucher:innen zum Beispiel moderne Kochöfen leisten können. Diese nutzen Energie wesentlich effizienter als offenes Feuer – und sorgen damit neben einem geringeren CO2-Ausstoß auch dafür, dass ihre Nutzer:innen weniger Holz benötigen. Das schützt Ressourcen und beschert ärmeren Haushalten mehr finanziellen Spielraum, um an anderer Stelle ihre Lebensbedingungen zu verbessern. 

Die Mikrokredite bieten den Menschen in Indien aber noch weitere Möglichkeiten. Solarbetriebene Beleuchtung kann zum Beispiel den Einsatz von teuren Kerosinlampen ersetzen, der oft zu Bränden führt. Außerdem sorgen Wasserfilter für sauberen Trinkwasserzugang, ohne dass dieses zunächst – mit ebenfalls großem Energieaufwand – abgekocht werden muss. 

Die Gerätschaften kaufen die Menschen vor Ort zum Marktpreis. Denn die lokale Wirtschaft ist der entscheidende Faktor, um für nachhaltige Verbesserungen in einer Region zu sorgen. Den Unternehmen vor Ort hilft ClimatePartner außerdem durch Weiterbildungen und die Vergabe von Startkapital.

Die Sustainable Development Goals – Unser Beitrag

Dank dieser Maßnahmen erreichen wir eine neutrale CO2-Bilanz und leisten unseren kleinen, aber wichtigen Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Das sind verbindliche Nachhaltigkeitsziele, denen sich fast alle Staaten der Erde verpflichtet haben. Zu diesen Zielen zählt neben der Klimaneutralität auch, Armut und Hunger weltweit zu beenden, hochwertige Bildung für alle zu ermöglichen und Wirtschaftswachstum mit menschenwürdigen Arbeitsbedingungen in Einklang zu bringen. 

Das von uns unterstützte Projekt in Indien spart jährlich ungefähr 100.000 Tonnen CO2 ein. Durch die Subvention lokaler Unternehmen trägt es außerdem zu besserer Bildung sowie zum Wirtschaftswachstum bei. Dank langfristig geringeren Ausgaben können es viele Menschen schaffen, sich aus der Armut zu befreien. 

Dadurch wurde uns bewusst: Die einzelnen Sustainable Development Goals hängen eng miteinander zusammen und können nur erreicht werden, wenn sie ganzheitlich und global gedacht werden. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Unternehmen weltweit ihrer Verantwortung in diesen Bereichen gerecht werden und ihr nachkommen.  

Auch wir geben uns mit dem Status Quo nicht zufrieden, sondern sehen es als unsere Pflicht, weitere Stellschrauben für mehr ganzheitliche Nachhaltigkeit zu identifizieren und ein klares Konzept zu erarbeiten. Ein Thema, bei dem wir konkretes Verbesserungspotenzial sehen, ist unser Umgang mit Ressourcen und unser Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Da bei uns vergleichsweise viel Elektroschrott anfällt, sind wir überzeugt, in diesem Bereich viel bewirken zu können. Darüber hinaus ist es unser Ziel, bei der täglichen Müllvermeidung noch bewusster zu werden. 

Denn neben zu vielen Treibhausgasen tragen auch Plastik und ein hoher Ressourcenverbrauch weltweit zur Zerstörung von Ökosystemen, und damit zur Umwelt- und Klimakrise, bei. Darüber, und über die Dringlichkeit, in diesen Bereichen aktiv zu werden, herrscht bei uns im Team große Einigkeit. Das ist die Basis, um auch in Zukunft weitere Erfolge feiern zu können.