Putins Krieg ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts. Unser Mitgefühl gilt den Opfern dieses Krieges, den Menschen, die Zuflucht suchen und jenen, die drangsaliert werden, weil sie ihre Meinung frei äußern. 

Der Krieg, der nur zwei Flugstunden von uns entfernt tobt, macht uns sprachlos. Zugleich dürfen wir aber nicht die Sprache verlieren. Auch in dieser Situation gilt: Wir können nicht nicht kommunizieren. Die (professionelle) Kommunikation muss allerdings auf die Situation Rücksicht nehmen. Das heißt, wir kommunizieren weiter zu den Themen, die uns wichtig sind, wahren dabei aber Respekt vor den in Not befindlichen Menschen.

Kommunikation zum Krieg und seinen Folgen

Viele Unternehmen, Institutionen, Vereine und Verbände sind in der ein oder anderen Weise betroffen – sei es durch Mitarbeitende oder geschäftliche Verbindungen. Für diese Organisationen stellt sich in besonderer Weise die Frage: Äußern wir uns öffentlich, oder sind wir still? Eine Nicht-Positionierung ist auch eine Positionierung. Mitarbeitende haben einen Anspruch zu wissen, auf welcher Wertebasis ihr Unternehmen agiert. Deshalb empfehlen wir die proaktive Kommunikation, um:

  • Mitarbeitenden Guidance zu geben
  • weitere Interessensgruppen zu informieren
  • die eigene Positionierung als Corporate Citizen zu untermauern

Dabei ist die rechtliche Situation zu beachten, wo etwa vertragsbedingt zu einzelnen Kunden unabgestimmt keine Stellung genommen werden darf.

Haltung

Es ist eine Zeit – oder gar Zeitenwende –, in der Ernsthaftigkeit die passende Haltung ist. Es ist keine Zeit für Verspieltes oder zu Lautes und erst recht nicht für den Versuch, Vorteile aus der Situation zu ziehen. Der Konnex zwischen Krieg und Marketingaspekten verbietet sich aus moralischen Gründen und kann dem Ansehen der Organisation schaden. 

Kommunikation (in Form von E-Mails, Website-Beiträgen, Posts, Einladungen) zu fachlichen Inhalten oder konkreten Anlässen (wie Webinaren) kann im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit weiterhin erfolgen. Sie sollte jedoch in einer professionell zurückhaltenden Form stattfinden, die den Menschen in der Ukraine, die auf der Flucht sind, in U-Bahnhöfen ausharren oder durch Bombenangriffe sterben, Respekt zollt. Deshalb: Kommunizieren Sie sensibel und dezent!

Aufmerksamkeit

Viele andere Themen erhalten momentan nicht die Aufmerksamkeit/Reichweite wie zu anderen Zeiten. Themen, die derzeit publiziert werden und nichts mit der Ukraine zu tun haben, werden – unabhängig vom Kanal – erwartbar weniger Reichweite als üblich erzielen. 

Vor diesem Hintergrund ist der Zeitplan für Kommunikation angesichts der Situation zu überprüfen. Themen, die sich verschieben lassen, sollte man verschieben. 

Quintessenz

Wir sehen keinen Grund, jegliche Kommunikation einzustellen. Wenn eigene Betroffenheit existiert, halten wir es für Unternehmen und Organisationen und ihre Führungskräfte sogar geboten, in der internen wie externen Kommunikation Haltung zu zeigen. Es bedarf allerdings besonderer Sensibilität.