Worauf kommt es bei der CEO-Kommunikation auf LinkedIn an? Sechs Erkenntnisse aus der Arbeit mit unseren Kund:innen.

LinkedIn Calling! Das Business-Netzwerk zieht immer mehr CEOs, Geschäftsführer:innen und Top-Manager:innen an. 80 Prozent der DAX-40-Chefs sind mittlerweile auf der Plattform aktiv – Tendenz weiter steigend. Wir erklären, worauf es bei der CEO-Kommunikation auf LinkedIn ankommt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Authentische CEO-Kommunikation wirkt auf LinkedIn
  2. Aktualität ist auf Social Media Trumpf
  3. Interaktion mit der LinkedIn-Community als Multiplikator
  4. CEO-Postingfrequenz: Qualität schlägt Quantität
  5. LinkedIn Creator-Modus für mehr Sichtbarkeit
  6. Mehr Varianz bei den Post-Formate

1. Authentische CEO-Kommunikation wirkt auf LinkedIn 

Mittellandkanal in Wolfsburg: Auf diese ungewöhnliche Art richtete Ex-Volkswagen-Chef Herbert Diess seinen Mitarbeiter:innen im Sommer 2021 via LinkedIn Urlaubsgrüße aus. Personal Branding at its best.

Seitdem begegnen Nutzer:innen auf LinkedIn immer mehr Beiträgen dieser Art: von Laura Gersch, CEO Allianz Suisse, die zum Age Diversity Day eine Geschichte über ihre Großmutter erzählt bis zu Tim Höttges, der als CEO der Deutschen Telekom auch einmal selbst im Außendienst aushilft und das kommunikativ begleitet. Es braucht einen authentischen Post, der den Daumen der Nutzer:innen bremst und dazu führt, dass genau dieser Beitrag gelesen wird – das wissen auch CEOs. 

Zurück zu unserem Lieblingsbeispiel: Herbert Diess. Der Beitrag zeigt, wie CEO-Kommunikation auch funktionieren kann: Im Neoprenanzug, ja. Aber vor allem authentisch, nahbar und persönlich. Herbert Diess vermarktete mit seinem Social-Media-Post nicht nur das Elektro-Hydrofoil der VW-Tochter Audi, sondern setzte auch sich selbst in den Fokus. Stichwort #SocialCEO. 

Fakt ist: Wer CEOs und anderen Führungskräften auf LinkedIn folgt, will in der Regel den Menschen hinter seinem Posten kennenlernen: Wie tickt er? Was macht er, wenn er nicht gerade im Chefsessel sitzt? Und über welche Themen denkt er wie nach? Wir befinden uns im Fall von LinkedIn zwar auf einer Business-Plattform, trotzdem gilt auch hier das Social-Media-Credo: Menschen wollen Menschen sehen. Herbert Diess hat das perfektioniert. Genau wie Tina Müller (Douglas) oder Tim Höttges (Telekom), um weitere prominente Beispiele zu nennen. Dass das ankommt, zeigen die Zahlen: Tim Höttges' authentische Postings gefallen im Schnitt über 1.000 Menschen.

2. Aktualität ist Trumpf

Großen Einfluss auf die Sichtbarkeit nimmt auch die Relevanz eines Beitrags. Je aktueller das Thema, desto größer ist im Schnitt die Aufmerksamkeit für den Post – vorausgesetzt, es handelt sich um einen Inhalt, der die Menschen bewegt. Hier kommen dann auch die sogenannten „Thought Leaders“ ins Spiel, also Top-Manager:innen, die Haltung zeigen und ihren Follower:innen Denkanstöße geben. 

Ein gutes Beispiel dafür war die erfolgreiche Social-Media-Kampagne #ZusammenGegenCorona. Mehr als 150 Unternehmen und zahlreiche CEOs beteiligten sich daran und riefen im Dezember 2021 in einer gemeinsamen Aktion zum Impfen auf. Über Social Media hinaus erhielten die Beiträge sehr viel mediale Aufmerksamkeit. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Aktualität, gesellschaftliche Relevanz und Mehrwert. Das gleiche wiederholte sich 2024 mit der Initiative #Zusammenland, bei der sich Unternehmen sowie Privatpersonen für Vielfalt stark machten.  

Aber Vorsicht: Polarisierende Themen können auch negative Reaktionen hervorrufen. Das muss kein Ausschlusskriterium sein, sollte aber vorab bedacht werden.

3. Interaktion mit der LinkedIn-Community als Multiplikator

Das bringt uns zur nächsten Erkenntnis: Mit der eigenen Community zu interagieren, hilft dabei, ein LinkedIn-Profil präsenter zu machen. User:innen, die einen Beitrag kommentieren, sollten darauf also eine Reaktion erhalten. So fühlen sie sich nicht nur wertgeschätzt, sondern kommentieren auch in Zukunft mit höherer Wahrscheinlichkeit Beiträge. Und das erhöht wiederum die Reichweite des kommentierten Beitrags – denn jeder Kommentierende wirkt selbst als Multiplikator innerhalb seines eigenen Netzwerks.

Interaktionen gehen allerdings über das eigene Profil hinaus. Wie der Name schon sagt, leben Social-Media-Plattformen von sozialen Interaktionen – also dem Liken, Kommentieren und Teilen anderer Beiträge. Im Hinblick auf die Ambassador-Kommunikation lohnt es daher, regelmäßig den LinkedIn-Feed nach passenden Gelegenheiten zur Positionierung zu screenen. Andere Beiträge zu kommentieren oder diese in eigenen Postings aufzugreifen, kann sich ebenfalls als Multiplikator für eine stärkere Aufmerksamkeit auswirken.

4. CEO-Postingfrequenz: Qualität schlägt Quantität 

Somit bleibt fürs Erste festzuhalten: Um die eigene Reichweite auf LinkedIn zu steigern und individuelle Ziele zu erreichen, gilt es, aktiv zu sein und regelmäßig Beiträge mit der eigenen Community zu teilen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass Führungspersönlichkeiten nun zu LinkedIn-Fließbandarbeiter:innen mutieren und in größtmöglicher Schlagzahl Inhalte absetzen sollten. Die Follower:innen bei Laune halten? Ja, gerne – aber bitte nicht nerven.

Auf Social Media gilt Qualität vor Quantität. Ein inhaltlich starker Post kann mehr auf die Reichweite, die Interaktionen und damit auf die Positionierung des CEOs einzahlen als viele Postings ohne erkennbaren Mehrwert. Dementsprechend bevorzugt der LinkedIn-Algorithmus oft lange Beiträge mit 900 bis 1.200 Zeichen.

LinkedIn: Welcher ist der beste Tag zum Posten?

Qualität vor Quantität gilt übrigens auch beim Thema Hashtags. Die Mär, dass mehr Hashtags mehr Reichweite generieren, ist schon lange überholt. Lieber setzen LinkedIn-User:innen auf drei bis fünf Hashtags, die eine gute Mischung aus Reichweite und Special Interests versprechen.

Kleiner Tipp: Legen Sie vorab eine Liste mit potenziellen Hashtags für Ihre Themen an, um auf diese dann immer zurückgreifen zu können oder entwickeln Sie eigene, um Ihre Beiträge zu bündeln.

5. LinkedIn Creator-Modus für mehr Sichtbarkeit

Großer Beliebtheit erfreut sich seit seiner Einführung 2021 auch der Linkedin Creator-Modus. Dieses Tool schaltet einige Funktionen im LinkedIn-Profil frei, die insbesondere für Thought Leader nützlich sein können. So kann man, wie LinkedIn selbst schreibt, „Reichweite und Einfluss mit dem Creator-Modus erweitern“. 

Was ändert der Creator-Modus im LinkedIn-Profil?

  • Schaltfläche „Vernetzen“ ändert sich in „Folgen“
  • Themen können als Hashtags im Profil hinzugefügt werden  
  • Follower:innen-Anzeige direkt im Profil
  • Reiter „Aktivitäten“ legt Fokus auf Beiträge
  • Zugriff auf Creator-Tools wie LinkedIn Live Video und LinkedIn Newsletter

Aktivieren und deaktivieren lässt sich der Creator-Modus ganz einfach im Profil-Dashboard. Eine Mindest-Follower:innenzahl oder ähnliche Einschränkungen gibt es nicht.

6. Mehr Varianz bei den Post-Formaten

Bildpost, Bildpost, Bildpost – so sehen viele CEO-Feeds auf LinkedIn aus. Leider. Denn die Plattform bietet deutlich mehr Möglichkeiten, den eigenen Kanal lebendig und abwechslungsreich zu gestalten.

Post-Formate auf LinkedIn:

  • Bild-Post
  • Album-Post mit mehreren Bildern
  • Link-Post
  • PDF-Post
  • Artikel
  • GIF
  • Video
  • Umfrage 
  • Shared Post

Album-, PDF-Posts oder Umfragen erzielen als  klickbare Formate in der Regel viele Interaktionen. Video-Formate runden eine variantenreiche Gestaltung ab und spielen – spätestens seit der Einführung des Video-Feeds in der mobilen Ansicht in 2024 – eine große Rolle auf LinkedIn.

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